Page 34 - Jubiläum 2022
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Die aktuelle Lage

                  Ein  Leben  ohne  Tischtennis  ist  möglich,  aber  sinnlos  (frei  nach
                  Loriot) – die Tischtennissparte kämpft aber trotzdem seit Jahren mit
                  Mitgliederschwund und hat somit das gleiche Problem wie Tischten-
       nisvereine  und  andere  Betriebs-
       sportsparten.  Gern  würden  wir  die
       Schuld auf Corona schieben und von
       baldiger  Besserung  ausgehen,  die
       Lage war aber schon vor der Pande-
       mie alles andere als rosig.
       Hatten  wir  in  der  Saison  2015/16
       noch  54  Mannschaften  in  sieben
       Spielklassen  (394  gemeldete  Spie-
       ler*innen),  waren  es  2019/20  –  also
       in der Saison, in der Corona dann zuschlug – nur noch 44 Teams in sechs Spiel-
       klassen (351 gemeldete Spieler*innen). 2021/22, in der dritten Saison, die von
       der Pandemie betroffen ist, wurden nur noch 30 Teams in 5 Spielklassen gemel-
       det (261 gemeldete Spieler*innen); von diesen wurden inzwischen einige wieder
       zurückgezogen.  Spielverschiebungen,  ein  ungewisser  Saisonverlauf,  Sperrun-
       gen  von  Spielstätten,  aber  vor  allem  Sorgen  um  die  Gesundheit  torpedierten
       eine weitere Spielzeit. Zwar wurde sie nicht offiziell komplett abgebrochen, sie
       wird aber nur auf freiwilliger Basis fortgeführt, sodass diejenigen, die gerne spie-
       len wollen, das auch tun können.

       Der Trend – ob mit oder ohne Corona – ist deutlich und erschreckend, und die
       Gründe dafür sind vielfältig und nicht so leicht zu beheben. Viele der gegenwär-
       tig  zwanzig  BSGen  sind  überaltert  und  Nachwuchs  ist  schwer  zu  bekommen.
       Neue  jüngere  Spieler*innen,  die  in  einer  Mannschaft  mitspielen  wollen,  haben
       zum Teil berufsbedingte Probleme mit den Startzeiten der Spiele (werktags, z.T.
       ab 17:30 Uhr). Gleichzeitig haben viele BSGen für Hobbyspieler*innen und An-
       fänger*innen keine Kapazitäten, weil die Spielstätten es nicht hergeben, oder es
       sind keine adäquaten Trainingspartner*innen vorhanden. Hinzu kommen perso-
       nelle Probleme auf Funktionärsebene; es wird immer schwieriger, neue Sparten-
       leiter*innen und sogar Mannschaftsführer*innen zu finden.

       Es besteht dennoch Hoffnung auf Besserung. So hat allein die BSG Stadt Köln
       im Jahr 2022 bereits sieben neue Spieleranmeldungen zu verzeichnen  – mehr
       als  in  den  letzten  drei  Jahren  zusammen.  Es  wäre  erfreulich,  wenn  man  eine
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